Die Rürup-Rente, auch als Basisrente bekannt, ist ein staatlich gefördertes Altersvorsorgeprodukt in Deutschland, das speziell für Selbständige und Freiberufler konzipiert wurde, aber auch Arbeitnehmern offensteht. Sie wurde nach dem Ökonomen Bert Rürup benannt, der die Einführung dieses Vorsorgemodells maßgeblich beeinflusst hat. Die Rürup-Rente zielt darauf ab, eine steuerlich geförderte Altersvorsorge zu schaffen, die eine lebenslange Rentenzahlung garantiert.

Konzept und Funktionsweise

Die Rürup-Rente folgt dem Prinzip der nachgelagerten Besteuerung. Beiträge, die in eine Rürup-Rente eingezahlt werden, können im Rahmen der Einkommensteuererklärung als Sonderausgaben geltend gemacht werden. Das bedeutet, dass die Beiträge in der Ansparphase steuerlich absetzbar sind und das zu versteuernde Einkommen reduzieren. Die Steuervorteile erhöhen sich mit dem persönlichen Steuersatz des Versicherten, was besonders für Besserverdienende attraktiv sein kann.

Im Rentenalter sind die Auszahlungen aus der Rürup-Rente zu versteuern. Da die meisten Rentner in einem niedrigeren Steuersatz als während ihres Berufslebens sind, ergibt sich hieraus ein steuerlicher Vorteil. Die Besteuerung der Rente erhöht sich schrittweise gemäß der sogenannten nachgelagerten Besteuerung, bis im Jahr 2040 Renten zu 100 % zu versteuern sind.

Vorteile der Rürup-Rente

• Steuerliche Vorteile: Die Beiträge zur Rürup-Rente sind bis zu einem bestimmten Höchstbetrag steuerlich absetzbar.
• Lebenslange Rentenzahlung: Die Rürup-Rente garantiert eine lebenslange Rentenzahlung, was eine Planungssicherheit für das Alter bietet.
• Flexibilität bei den Beitragszahlungen: Im Gegensatz zu anderen Vorsorgeprodukten können die Beitragszahlungen flexibel gestaltet werden.
• Verfügbarkeit: Obwohl primär für Selbstständige gedacht, steht die Rürup-Rente allen Berufsgruppen offen.

Nachteile und Kritik

• Keine Kapitalauszahlung möglich: Im Unterschied zur Riester-Rente ist bei der Rürup-Rente keine Kapitalauszahlung bei Rentenbeginn möglich. Die Auszahlung erfolgt ausschließlich als monatliche Rente.
• Unvererbbarkeit: Die Rentenansprüche aus einer Rürup-Rente können nicht vererbt werden, außer an den Ehepartner oder eingetragenen Lebenspartner unter bestimmten Voraussetzungen.
• Inflexibilität im Rentenalter: Einmal festgelegte Rentenbezüge können nicht mehr verändert oder entnommen werden, was zu Inflexibilität führt.
• Ein Rürup-Vertrag ist unkündbar.Das ist sehr unflexibel und muß gut überlegt werden.

Für wen eignet sich die Rürup-Rente?

Die Rürup-Rente eignet sich besonders für Selbständige und Freiberufler, die keine Ansprüche in der gesetzlichen Rentenversicherung erwerben und von den steuerlichen Vorteilen profitieren möchten. Auch für gut verdienende Angestellte kann die Rürup-Rente eine sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Rente darstellen, insbesondere wenn sie einen hohen Steuersatz haben und weitere Möglichkeiten zur steuerlichen Optimierung suchen.

Fazit

Die Rürup-Rente ist eine wichtige Säule der privaten Altersvorsorge in Deutschland, besonders für diejenigen, die nicht in den Genuss der Riester-Förderung kommen oder die maximale steuerliche Entlastung suchen. Wie bei allen Finanzprodukten ist es wichtig, die Vor- und Nachteile abzuwägen und das Produkt zu wählen, das am besten zu den persönlichen Vorsorgezielen und finanziellen Verhältnissen passt.