Studie – macht Geld glücklich?

Interview vom der euro am Sonntag mit Ökonom und Glücksforscher Professor Andrew Oswald.

Glück verläuft U-förmig, abhängig vom Alter: am glücklichsten ist am in Jahren 20-30, danach kommt ein langes Tief, um ab 50 wieder bergauf zu gehen. Die wichtigsten Faktoren um glücklich zu sein sind neben dem Alter die alten Bekannten: Gesundheit, eine feste Beziehung, Geld und ein fester Job.

Da Andrew Oswald als Ökonom aus der renomierten Universität Oxford entstammt, beschäftigte er sich eine Zeit lang mit der in den USA stark verbreiteten These, dass viele Arbeitslose die Freizeit dem Job vorziehen. Sie wären damit mehr oder weniger freiwillig arbeitslos. Doch als Ergebnis seiner Nachforschungen fand er heraus, dass es umfangreiche medizinische Studien zu dem Thema gab. Und alle Ergebnisse deuten darauf hin, dass Arbeitslose unglaublich unglücklich sind.

Sein Fazit: Gesundheit, eine gut funktionierende Beziehung oder ein Job sorgen für Glück und JA, das Geld bringt auch Glück und reiche Menschen sind im Durchschnitt glücklicher.

Der britische Ökonom untersuchte die Daten von 100.000 seiner Landsleute auf die Werte für Blutdruck und Herzfrequenz – sein erstaunliches Ergebnis lautet, dass für 50.000 Euro zusätzliches Jahreseinkommen der Puls im Durchschnitt um einen Schlag pro Minute langsamer schlägt! Oswald beteuert, dass es nicht daran liegen kann, dass diese Menschengruppe mehr Sport treibt oder sich generell gesünder ernährt. Denn das wurde in der Studie bereinigt. Es gibt in der Tat eine Verbindung zwischen Geld und der Herzfrequenz. Es liegt höchstwahrscheinlich daran, dass Menschen mit Geld sich nicht ständig Sorgen um ihre Existenz machen müssen.

Betrachtet man die Gelegenheit auf einer Gesellschaftsebene, so gibt es Studien, dass zwar die Bürger reicher Länder glücklicher sind, als die der armen. Aber das Interessante ist, dass trotz steigenden Wohlstandes die Menschen nicht glücklicher werden. Zu erklären ist es mit zwei Theorien: erstens, dass man sich immer mit den Mitmenschen vergleicht – und die werden nun mal auch reicher, damit neutralisiert sich die Verbesserung. Zweite Theorie besagt, dass man sich an die Vorteile des reichen Lebens einfach gewöhnt.

Quellen:
Artikel finanzen.net 
Offizielle Webseite von Andrew Oswald
Original Studie auf Englisch

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