Mit einer Vermieter-Rechtsschutzversicherung lassen sich die Kosten von Rechtsstreitigkeiten hinsichtlich vermieteter Wohnungen oder Häuser weitgehend absichern. Eigentümer von Ein- oder Mehrfamilienhäusern, welche an Privatpersonen oder Gewerbetreibende vermietet werden, können auf diese Weise juristische und finanzielle Hilfen in Anspruch nehmen. Das Spektrum der abgesicherten Konflikte reicht dabei von behaupteten Fehlern in der Betriebskostenabrechnung über angefochtene Kündigungen bis hin zum Umgang mit sogenannten Mietnomaden.

Rechtsschutz durch alle Instanzen

Zwischen Eigentümern von Immobilien und ihren Mietern kommt es vielfach zu den unterschiedlichsten Streitigkeiten, die sich in vielen Fällen nur durch das Beschreiten des Rechtsweges klären lassen. Hierbei ist es unerheblich, ob lediglich ein einzelnes Zimmer, ein Keller- oder Lagerraum beziehungsweise eine Garage vermietet wird, oder ob es um eine Wohnung oder ein ganzes Haus geht - Vermieterrechtsschutz ist für jeden wichtig, der einer anderen Person oder einer Gesellschaft Räumlichkeiten für eine bestimmte oder unbestimmte Dauer gegen Entgelt zur Nutzung überlässt.

Hinsichtlich des Absicherungsgrades werden von den Versicherungsgesellschaften im Bereich des Vermieterrechtsschutzes verschiedene Modelle angeboten, deren Umfang von der Höhe der zu entrichtenden Prämien abhängt. Grundsätzlich ist es dabei unerheblich, ob der Vermieter in einem Rechtsstreit als Kläger oder Beklagter auftritt - die Kosten werden im Normalfall durch alle Instanzen und sowohl hinsichtlich entstehender Gerichtskosten und Anwaltsgebühren als auch bezüglich möglicherweise anfallender Auslagen für vom Gericht bestellte Zeugen und Sachverständige übernommen.

Vermieterrechtsschutz hilft gegen Mietnomaden

Vermieter, die es mit sogenannten Mietnomaden zu tun haben, kommen in aller Regel nur mit einem Räumungstitel zu ihrem Recht. Mit einer Rechtsschutzversicherung für Vermieter lassen sich - je nach abgeschlossener Vertragsvariante - hierbei nicht nur die prozessualen Gerichts- und Anwaltskosten absichern, sondern auch entstehende Aufwendungen für Gerichtsvollzieher, Schlosser und Möbelspedition im Zusammenhang mit der Vollstreckung und Räumung. Auch im Falle von Umbauarbeiten oder Modernisierungsmaßnahmen kommt es oft zu Streitigkeiten zwischen Mieter und Vermieter, die nicht selten vor Gericht landen. Hier hilft der Vermieterrechtsschutz, Mietminderungsansinnen oder gar Schadenersatzforderungen, die von den Mietern einer Wohneinheit oder eines Hauses erhoben werden, zurückzuweisen. Ferner ist eine juristische Beratung hinsichtlich möglicher Formfehler in ordentlichen oder fristlosen Kündigungen sehr oft wünschenswert. Die Kosten für eine diesbezügliche Anwaltskonsultation lassen sich ebenfalls durch den Abschluss einer Vermieter-Rechtsschutzversicherung decken.

Sogar eventueller Mietausfall kann abgesichert werden: Bei manchen Policen erhalten die Versicherungsnehmer zwischen sechs und zwölf Monatsmieten (teilweise sogar einschließlich der Nebenkosten) ab dem Zeitpunkt der vermieterseitigen Kündigung, sofern der Mieter einer Räumungsaufforderung nicht Folge leistet.

Ermittlungsverfahren abwenden

Selbst vorvertraglicher Versicherungsschutz ist in höherwertigen Policen möglich. Damit lassen sich Streitigkeiten absichern, die aus einem zum Zeitpunkt des Versicherungsbeginns bereits bestehenden Mietvertrag herrühren. Schließlich sind auch außer- oder vorprozessuale Beratungen oder Dienstleistungen von Anwälten versicherbar sowie eventuell auftretende Vertragsstreitigkeiten mit Handwerksbetrieben oder Dienstleistungsunternehmen.

Nicht zu vergessen ist der Strafrechtsschutz. So kommt es immer wieder zu Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Körperverletzung wegen unzureichender Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht, beispielsweise wenn eine angesichts der Witterungsverhältnisse erforderliche Schnee- und Eisglättebekämpfung unterblieben und dadurch ein Personen- oder Sachschaden eingetreten ist. Auch in diesen Fällen kann eine Vermieterrechtsschutzversicherung helfen, indem die Kosten für den Strafverteidiger und sonstige prozessuale Aufwendungen übernommen werden.

Vermieter-Rechtsschutz für ein überschaubares Prozesskostenrisiko

Eine Vermieter-Rechtsschutzversicherung trägt entscheidend dazu bei, rechtliche Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit der Vermietung einer Immobilie abzusichern und das Prozesskostenrisiko für Vermieter deutlich zu senken. Egal, ob im Umgang mit Mietnomaden, zahlungsunwilligen Personen oder Streitigkeiten rund um eine geplante Modernisierung - nur mit ausreichendem Versicherungsschutz bleibt das Prozesskostenrisiko überschaubar. Und in vielen Fällen hilft eine Vermieterrechtsschutzversicherung sogar dabei, Eigenbedarf nachzuweisen, um eine aktuell noch vermietete Immobile künftig selbst nutzen zu können.