Zinsberechnung Baufinanzierung

Grundsätzlich lässt sich eine stimmige Baufinanzierung in mehrere Stufen bzw. Phasen unterteilen. Basis aller Überlegungen bzw. Finanzierungen stellt immer eine solide Finanzplanung dar. Im Fokus stehen dabei die zu erwartenden Kosten für einen aufgenommenen Kredit im Rahmen einer Baufinanzierung. Dabei sollten Sie sich umfassend über die jeweiligen Zinsberechnungen und die zugehörigen Richtlinien informieren. Aufgrund verschiedener Zinsberechnungsmethoden gibt es nämlich teilweise erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern. So finden weltweit insgesamt neun verschiedene Methoden Anwendung, die als Varianten der Finanzmathematik wissenschaftlich allesamt anerkannt sind.

Zinsberechnung Baufinanzierung: Verschiedene Methoden möglich

Zinsberechnung BaufinanzierungAllerdings werden real lediglich sechs dieser neun Methoden genutzt. Die entsprechende Methodik beruht dabei immer auf den klassischen Zinsformeln; explizite Unterscheidungen bestehen diesbezüglich lediglich in der Anzahl der Tage, die für die Berechnung relevant sind. Bei der Eurozinsmethode (ACT/360) werden zum Beispiel die Zinstage kalendergenau bestimmt, wobei das Zinsjahr dann 365 bzw. 366 Tage aufweist. Unabhängig von der tatsächlichen Anzahl von Tagen wird das Basisjahr dabei mit 360 Tagen angesetzt. Zudem müssen Sie die Besonderheit beachten, dass der erste Anlagetag grundsätzlich verzinst wird, der letzte Anlagetag allerdings nicht. Demgegenüber wird bei der französischen Zinsmethode, die auch unter der Bezeichnung ACT/360 geführt wird, der letzte Anlagetag verzinst, während der erste Anlagetag zinsfrei bleibt.

Deutsche Zinsmethode ist immer auf 30 Tage ausgelegt

Bei der deutschen (kaufmännischen) Zinsmethode 30/360 umfasst der Zinsmonat grundsätzlich 30 Tage; dementsprechend dauert ein Zinsjahr immer 360 Tage. Steht ein Monat mit 31 Tagen an, werden der 30. und 31. dann quasi als ein Tag gezählt. Für den Monat Februar gelten allerdings Sonderregeln. Geht ein Geschäft nämlich über den 28. Februar hinaus, werden auch für diesen Monat 30 Tage veranschlagt. Läuft die Rückzahlung einer Baufinanzierung aber im Februar aus, so fließen 28 bzw. 29 Tage in die Zinsberechnung mit ein. Zudem hängt es von der jeweiligen Kredit- oder Anlageart ab, ob der erste oder doch der letzte Anlagetag entsprechend verzinst werden.

Fazit: Unterschiedlich hohe Zinssätze

Die Anwendungsgebiete sind jeweils klar definiert. So findet die Zinsberechnungsmethode ACT/360 zum Beispiel im Euro-Raum sowie in der Schweiz bei der Berechnung von Hypotheken und bei Geldmarktgeschäften explizite Anwendung. Die Methode 30/360 kommt demgegenüber bevorzugt im Kapitalmarkt der Schweiz zum Einsatz. Grundsätzlich aber basieren die Zinsmethoden der Kreditinstitute in Bezug auf die Baufinanzierung auf der finanzmathematischen Zinsformel respektive der Tagesberechnungskonvention, wobei stets die gleichen Parameter zu Grunde gelegt werden: Kapital, Zinssatz sowie Dauer der Verzinsung (Zinstage). Je nach dem, welche Zinsberechnung dann aber verwendet wird, ergeben sich - bei der gleichen Kapitalhöhe, dem gleichen Jahreszinssatz sowie bei der gleichen Anzahl von Zinstagen - unterschiedlich hohe Zinssätze (pro Tag) für die Tilgung zum Beispiel eben einer Baufinanzierung.

Quellenangabe Foto: Thorben Wengert  / pixelio.de