Effektiver Jahreszins - Begriff


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Der Begriff "effektiver Jahreszins" ist eng mit dem Raten- und Konsumentenkredit sowie mit der Immobilienfinanzierung und dem Bausparen verknüpft. Deshalb ist es wichtig, sich als Verbraucher über die Bedeutung des effektiven Jahreszinses zu informieren.

Der Unterschied zwischen dem Nominalzins und dem effektiven Jahreszins

Im Gegensatz zum effektiven Jahreszins, der auch die Bearbeitungsgebühren sowie alle sonstigen Kosten mit einschließt, enthält der Nominalzins die reinen Kreditkosten. Deshalb ist der Nominalzins regelmäßig niedriger als der effektive Jahreszins, es sei denn, die Kreditinstitute haben anderslautende Regelungen getroffen. Bei der Vergabe von Krediten ist es durchaus üblich, dass ein anfänglicher effektiver Jahreszins vereinbart wird, der sich während der Laufzeit noch verändern kann.

Der effektive Jahreszins als Vergleichsfaktor für Kredite

Mit Hilfe des effektiven Jahreszinses ist es möglich, verschiedene Kreditangebote miteinander zu vergleichen, sofern die Dauer ihrer Zinsfestschreibung identisch ist. Bei einem Kreditvergleich werden die verschiedenen Kosten und Faktoren nicht einzeln gelistet, sondern unter dem Begriff "effektiver Jahreszins" zusammengefasst. Allerdings sind nicht alle Gebühren darin enthalten. Das gilt beispielsweise für Bereitstellungszinsen oder die Wertermittlungsgebühren. Allerdings sind Kreditinstitute, Banken, Sparkassen und Versicherungen grundsätzlich dazu verpflichtet mitzuteilen, wie hoch der jeweilige effektive Jahreszins ist.

Effektiver Jahreszins - flexibel oder konstant oder veränderbar

Ist der effektive Jahreszins flexibel gestaltet, handelt es sich um einen bonitätsabhängigen Kredit, während ein konstant gestalteter effektiver Jahreszins für die Vergabe von bonitätsunabhängigen Krediten maßgeblich ist. Die dritte Variante ist eher die Ausnahme, bei der sich der effektive Jahreszins während der Laufzeit ändert. Allerdings sind die Anbieter verpflichtet, solche Angebote gesondert auszuweisen.

Bei einem bonitätsabhängigen Kredit steht die Höhe der Sollzinsen nicht von vornherein fest, was sich auch auf den effektiven Jahreszins auswirkt. Die Sollzinsen sind stattdessen abhängig von der Person des Kreditnehmers und dem Grad seiner Bonität. Das bedeutet, wer über eine sehr gute Bonität verfügt, profitiert regelmäßig auch von besonders günstigen Zinssätzen. Umgekehrt müssen Kunden mit einer schlechten oder ausreichenden Bonität mit erheblichen Aufschlägen auf den Sollzinssatz rechnen. Anders verhält es sich bei der Vergabe von bonitätsunabhängigen Krediten, bei denen der effektive Jahreszins sowie der Nominalzins unabhängig davon festgelegt werden, ob der Kunde über eine gute oder über eine schlechte Bonität verfügt.