Unter dem Begriff "Geldmarktkonto" verbirgt sich eine interessante Alternative zu Fonds, Aktien oder Sparbüchern. Viele Bankkunden besitzen ein solches Konto, ohne es zu wissen. Doch was macht ein Geldmarktkonto aus und welche Vorzüge bringt es mit sich?
Was ein Geldmarktkonto ausmacht
Bei einem Geldmarktkonto handelt es sich um ein Konto für Privatkunden, mit welchem der Kontoinhaber eine Einlage einer Bank oder eines anderen Geldinstituts gegen eine entsprechende Verzinsung zur Verfügung stellt. Obwohl Medien und Anlageexperten in Zeiten niedriger Zinsen zu Wertpapieren wie Aktien und Fonds raten, stellt das Geldmarktkonto gerade dann eine präferierte Lösung für private Bankkunden dar, wenn es um die Verwaltung wichtiger Ersparnisse geht. Denn das Geldmarktkonto ist eine beliebte Kontoform, wenn es darum geht, Geld losgelöst von den Entwicklungen der Börsen anzulegen. Der Anleger erhält mit einem solchen Konto die Möglichkeit, über die Bank freie Geldmittel am Geldmarkt zur Verfügung zu stellen. Hierfür ist die Bank als Schnittstelle unabdingbar, zumal der Geldmarkt ausschließlich institutionellen Investoren vorbehalten ist.
Geldmarktkonto mit flexiblen Konditionen
Grundsätzlich handelt es sich beim Geldmarkt um einen äußerst flexiblen Markt, über den langfristige wie auch kurzfristige Kredite zwischen Investoren gehandelt werden. Die Zinskonditionen auf diesem Geldmarkt werden von den nationalen Notenbanken diktiert, welche die Zinshöhe innerhalb einer bestimmten Bandbreite an die Marktentwicklungen anpasst. Damit wird deutlich, dass die Zinshöhe bei einem Geldmarktkonto in der Regel nicht fix ist. Uneingeschränkt gilt dies für das Tagesgeld, als wohl beliebteste Form des Geldmarktkontos. In diesem Fall stellen die Banken die Einlagen des Bankkunden anderen Geldmarktteilnehmern als Übernacht-Kredite zur Verfügung und geben die Zinsen größtenteils an den Privatanleger weiter. Bei Festgeld wird das Kapital hingegen für eine bestimmte Zeit fest angelegt und kann für diesen Zeitraum nicht beansprucht werden. Beim Tagesgeld kann der Bankkunde dagegen täglich über seine Einlagen verfügen.
Konditionen genau vergleichen
Weil die Zinshöhe von den Banken nach eigenem Gutdünken festgelegt werden, sollten Sie die angebotenen Zinssätze am Markt vergleichen. Nur so erfahren Sie, wo Sie die höchste Rendite für Ihr Vermögen erhalten. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die angegebenen Zinsen variabel sind und sich demnach schnell ändern können. Aus einem Vergleich erschließt sich auch, welche Mindest- und Höchstanlage das jeweilige Finanzinstitut vorsieht. Achten Sie zudem darauf, dass für das Geldmarktkonto keine Kontoführungsgebühren erhoben werden. Geschützt sind Einlagen auf dem Geldmarktkonto über die gesetzliche Einlagensicherung.
Eingeschränkte Funktionen für Geldmarktkonten
Anders als beim normalen Girokonto, nimmt das Geldmarktkonto nicht am üblichen Zahlungsverkehr teil. Dies bedeutet, dass sich über dieses Konto keine Lastschriften oder Überweisungen abwickeln lassen. Genau aus diesem Grund muss bei Eröffnung eines Geldmarktkontos auch ein Referenzkonto angegeben werden. Sämtliche Ein- und Auszahlungen auf das Geldmarktkonto fließen dann über das Referenzkonto.
Wichtiges in Kürze:
- Geldmarktonten gelten als risikolos und sicher
- Deren Verzinsung ist zumeist variabel
- Eröffnung eines Referenzkontos erforderlich
- Kein Zahlungsverkehr möglich
- Konditionen auf dem Markt fallen sehr unterschiedlich aus
Alternativen: Tagesgeld oder Festgeld
Quellenangabe Foto: flickr, Cristian Santinon