Bausparen bzw. das System des Bausparens ist älter als 2200 Jahre. Der Ursprung dieser Sparform findet sich in China, wo die damalige Gesellschaft zum Wohle aller eine Art Spargesellschaft gründete. Sehr viel später entstanden in England, den USA, Neuseeland sowie Brasilien die ersten Bausparkassen. In Deutschland gründete im Jahr 1885 ein Pastor die erste Bauspargemeinschaft. Gesellschaften unter dem Begriff "Bausparkassen" gab es erst nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland.
Um die eigenen Vier Wände zu finanzieren ist das Bausparen in Form eines Bausparvertrages oder eines Bausparfonds die beliebteste Anlageform der Deutschen. Der Vertrag zum Bausparen kommt zwischen dem Sparer und einer Bausparkasse seiner Wahl zustande. Ein Bausparvertrag gehört in der Regel zur Kategorie der Sparverträge. Wie hoch die Auszahlungssumme des Bausparvertrages sein wird, hängt von der individuell anpassbaren Laufzeit sowie der Höhe der monatlichen Einzahlungssumme ab.
Möchte der Anleger bereits vor Ablauf der vereinbarten Sparphase über die bis dato angesparte Summe verfügen, kann er einen entsprechenden Antrag bei der Bausparkasse stellen. Beim Bausparen kann hierbei der Differenzbetrag zwischen der sogenannten Realsumme und der Endsumme ausbezahlt werden.
Damit das Bausparen eine attraktive Form der Geldanlage ist und künftig bleiben wird, sind die jeweiligen Sparmodelle mit einem festen Zinssatz versehen. Sobald der Bauspar-Kunde die im Vertrag festgelegte Mindestsparsumme erreicht hat, kann er einen Kredit aufnehmen und damit einen Neubau oder eine bereits vorhandene Immobilie finanzieren. Darüber hinaus kann eine eventuell notwendige Sanierung der eigenen Immobilie mit den zur Verfügung stehenden Mitteln durchgeführt werden.
Bausparen eignet sich grundsätzlich für Jedermann. In Verbindung mit dem Vermögensaufbau kann eine Wohnungsbauprämie bezogen werden sowie die Arbeitnehmersparzulage in Anspruch genommen werden. Die bekannteste Form der Unterstützung durch den Arbeitgeber ist die vermögenswirksame Leistung. Die Summe eines Bausparvertrages setzt sich am Ende der variablen Laufzeit von 12 bis 80 Monaten aus den monatlich einbezahlten Beträgen, der Wohnungsbauprämie und der erhaltenen Zinsen zusammen. Die Einzahlung findet heutzutage monatlich statt. Bei älteren Verträgen ist die Quartals-Einzahlung weit verbreitet.
Seit geraumer Zeit bieten Bausparkassen ihren Kunden sogenannte Kombi-Verträge an. Zu Beginn dieser vertraglichen Vereinbarung ist die Zuteilung eines Bausparguthabens kostenintensiver. Im Anschluss sind jedoch günstigere Konditionen erhältlich. Sofern sich der Anleger für den vorzeitigen Ausstieg aus dem Sparvorhaben entscheidet, entstehen bei diesem Spar-Modell erhebliche Nachteile.
Bausparen ist eine sichere Form der Geldanlage und wird bis zu einer Grenze von jährlich 480 Euro (monatlicher Regelbeitrag: 40 Euro) vom Staat durch Vergünstigungen unterstützt. Bausparfonds sind hingegen stark von wirtschaftlichen Gegebenheiten, wie zum Beispiel der allgemeinen Wirtschafts- und Finanzlage sowie Marksituationen auf dem Immobilienmarkt abhängig. Anleger, die das Risiko bei solch einem wichtigen Sparvorhaben gering halten möchten, sind mit der klassischen Methode des Bausparens gut beraten. Weitere Fragen rund um das Thema Bausparen können mit dem jeweiligen Berater ausführlich besprochen und ebenso ausführlich geklärt werden.