Wer sich Kapital von der Bank oder anderen Institutionen leiht, muss in der Regel Zinsen bezahlen. Der Zinssatz fungiert dabei als der prozentual bzw. in Prozent ausgedrückte Preis eben für das geliehene Kapital. Unterscheiden müssen Sie diesbezüglich zwischen einem festen und einem variablen Zinssatz. Während beim Festzins der jeweilige Zinssatz - im Rahmen einer vorab definierten Laufzeit - konstant bleibt, kann sich die Höhe der entsprechenden Zinsen sowohl nach oben als aber auch nach unten verändern. Kreditgeber richten sich hier oftmals nach der jeweiligen Entwicklung der Marktzinsen.
Bei variablen Zinsen können Raten steigen oder sinken
Haben Sie zum Beispiel ein Tagesgeldkonto eröffnet, schwanken die Zinsen bei einem variablen Zinssatz je nach der aktuellen Marktlage bzw. -situation. Auch bei der Aufnahme eines Kredites muss der Zinssatz nicht zwingend festgeschrieben sein. Mittels einer entsprechenden Zinsanpassungsklausel können Sie hierbei die Grundlage schaffen, damit sich der Zinssatz dem jeweils aktuellen Zinsniveau anpasst. Dadurch variieren innerhalb der Kreditlaufzeit dann eben auch die monatlichen Raten, die - abhängig vom diesbezüglich zu Grunde gelegten Zinssatz - entweder steigen oder sinken können.
Darlehen: Vorteile des Kreditnehmers bei sinkendem Zinsniveau
Im Hinblick auf den Kreditbereich kann sich ein variabler Zinssatz genau dann als lohnenswert präsentieren bzw. erweisen, wenn die seriösen Prognosen von einem zukünftig sinkenden Zinsniveau ausgehen. Möchten Sie demgegenüber aber Ihr Geld anlegen, ist in einem solchen Fall eher eine feste Verzinsung empfehlenswert. Gehen Sie aber davon aus, dass das Zinsniveau in der nächsten Zeit tendenziell steigt, erscheint es im Hinblick auf die Kreditaufnahme angebracht, einen festen Zinssatz mit dem Kreditgeber zu vereinbaren. Auch hier verhält es sich bei der Geldanlage wieder komplett anders herum. Befindet sich das Zinsniveau nämlich aktuell auf einem niedrigen Niveau, sollten Sie grundsätzlich einen variablen Zinssatz vereinbaren.
Beispiel Immobilienfinanzierung: Das sollten Sie beachten
Bei der Entscheidung, ob Sie einen variablen oder doch einen festen Zinssatz wählen, sollten Sie die Vor- und Nachteile gegenüberstellen. So ist ein variabler gegenüber einem festen Zinssatz immer schlechter kalkulierbar. Die Raten für Kredite oder auch eine Immobilienfinanzierung können stark variieren. Dies kann Ihnen unter Umständen bei gestiegenen Kreditzinsen ein erhebliches Loch in der Haushaltskasse bescheren. Demgegenüber fallen in Bezug auf eine Immobilienfinanzierung bei einem variablen Zinssatz allerdings keinerlei Sondertilgungen an. Grundsätzlich gilt: Bei einer Immobilienfinanzierung sind variable Zinsen nur dann sinnvoll, wenn Sie ernsthaft innerhalb der nahen Zukunft eine hohe Tilgung realisieren möchten. Ansonsten sollten Sie längerfristige Finanzierungen stets mit einer entsprechenden Zinsbindung von mindestens fünf Jahren abschließen.