Ratgeber Telefonbanking


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Telefonbanking ist der Vorläufer des Onlinebanking, aber noch lange kein Auslaufmodell. Stattdessen erfreut sich diese Form, Bankgeschäfte zu erledigen, noch immer großer Beliebtheit. Das liegt wohl auch daran, dass es eine gelungene Mischung ist aus dem persönlichen Gespräch mit einem Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung und dem anonymen Onlinebanking. Wie es funktioniert, welche Vorteile Telefonbanking bietet und welche Risiken damit verbunden sind, erfahren Sie in diesem Ratgeber "Telefonbanking".

Die Anfänge des Telefonbanking

Bereits Anfang der 90er Jahre boten erste Banken Telefonbanking an. Es war eine von mehreren Möglichkeiten, Bankgeschäfte auf elektronischem Wege abzuwickeln, die mittlerweile um Faxbanking und das Onlinebanking erweitert worden sind. Einen kräftigen Schub erlebte das Telefonbanking, als immer mehr ausländische Banken auf den deutschen Markt drängten und auch die Direkt- und Onlinebanken zahlenmäßig zunahmen und auf eine immer größere werdende Akzeptanz stießen.

So funktioniert Telefonbanking

Ratgeber TelefonbankingFür die Abwicklung des Telefonbanking haben die meisten Finanzinstitute eigene Callcenter eingerichtet beziehungsweise es an externe Dienstleister ausgelagert. Die Mitarbeiter der Callcenter haben die Aufgabe, die von den Kunden gewünschten Transaktionen durchzuführen sowie Fragen zu beantworten. Insoweit ist der Aufgabenbereich beschränkt. Die Abfrage des aktuellen Kontostandes erfolgt regelmäßig automatisiert zu Beginn des Telefonkontaktes. Da es sich bei den Mitarbeitern in Callcenter meist um fachfremdes Personal handelt, werden sie durch technische Hilfsmittel unterstützt. Dazu gehören beispielsweise virtuelle Telefonanlagen, die dem kontaktierten Mitarbeiter die Kundendaten anzeigen, die er für die Ausführung von Transaktionen benötigt und die in einem für seinen Aufgabenbereich aufbereiteten Kontext angezeigt werden.

Mit Telefonbanking können nicht nur Überweisungen getätigt oder Daueraufträge eingerichtet, gelöscht und geändert werden. Doch Telefonbanking ist nicht mehr ausschließlich auf die Administration des Girokontos begrenzt. Darüber hinaus es bei einigen Finanzinstituten möglich, auch Trader-Konten über Telefonbanking zu verwalten, während Telefonbanking für reine Anlagekonten noch sehr selten zu finden ist.

Die Sicherheit beim Telefonbanking

Um Telefonbanking nutzen zu können, müssen Sie sich für diesen Service freischalten lassen. Für den Zugang benötigen Sie einen PIN-Code, den Sie in einem "Telefonbanking-Paket" mit der Post erhalten, in dem sich weitere Servicenummern befinden. Regelmäßig werden zu Beginn eines Gesprächs, das automatisiert abläuft, Ihre Kontonummer sowie Ihr persönlicher PIN-Code abgefragt. Stimmen die Daten überein, wird der aktuelle Kontostand mitgeteilt. Erst dann erhalten Sie die Möglichkeit, über eine Sprachansage zwischen verschiedenen Transaktionen zu wählen. Sie haben darüber hinaus auch die Möglichkeit, sich mit einem Mitarbeiter verbinden zu lassen, der Fragen beantwortet oder für Sie Transaktionen durchführt. Um die Identität des Anrufers sicherzustellen, wird vorab eine Sicherheitsabfrage vorgenommen. Meist handelt es sich um den Geburtstag, den Geburtsort, die Wohnanschrift oder auch um die Nummer der Bankkarte. Vor Missbrauch können Sie sich schützen, wenn Sie Ihre Bankdaten sorgfältig und sicher vor dem Zugriff durch Dritte aufbewahren. Sofern nur Sie Kenntnis von der Telefon-PIN haben, ist es für Dritte praktisch unmöglich, Ihr Konto für kriminelle Transaktionen zu missbrauchen. E-Mails, in denen Sie aufgefordert werden, Ihren PIN-Code bekanntzugeben, haben einen kriminellen Hintergrund und sollten deshalb von Ihnen ignoriert werden.

Sofern der Verdacht besteht, dass Ihre Zugangsdaten in die Hände unbefugter Dritter gelangt sind, haben Sie die Möglichkeit, eine zentrale Service-Rufnummer anzurufen, um Ihr Konto sperren zu lassen. Damit Sie weiterhin Zugriff auf Ihr Konto haben, können Sie die Sperrung ausschließlich auf das Telefonbanking begrenzen, sodass Sie Ihre Bankgeschäfte auch weiterhin am Bankautomaten oder per Onlinebanking erledigen können.

Die Vorteile des Telefonbanking

Telefonbanking ist mit einigen Vorteilen verbunden, zu denen diese gehören:

  • Ein wesentlicher Vorteil des Telefonbanking ist die Zeitersparnis, da das Aufsuchen einer Bankfiliale entbehrlich ist. 
  • Telefonbanking kann außerdem von jedem Telefonanschluss sowie über Handy von jedem beliebigen Ort aus durchgeführt werden und ist insoweit ortsunabhängig
  • Von den meisten Finanzinstituten wird ein Rund-um-die Uhr-Service angeboten, sodass die Erledigung von Bankgeschäften unabhängig von den Geschäftszeiten zu jeder Tages- und Nachtzeit vorgenommen werden kann. 
  • Wer als Kunde beim Telefonbanking das Gespräch mit einem Mitarbeiter vorzieht, kann über diesen verschiedene Bankgeschäfte abwickeln. Das ist vor allem für ältere Menschen eine Option, für die die Umstellung auf Onlinebanking ein zu großer Schritt ist. 
  • Telefonbanking ist für alle anderen Menschen von Vorteil, deren Mobilität eingeschränkt ist oder die kein mobiles Endgerät wie ein Notebook, ein Tablet oder ein Smartphone besitzen, mit dem sie Bankgeschäfte online abwickeln können. 
  • Regelmäßig wird Telefonbanking durch einen Sprachcomputer unterstützt, sodass die Verbindung zu einem Mitarbeiter nur auf Wunsch erfolgt und alle angebotenen Bankgeschäfte eigenverantwortlich durchgeführt werden können. 
  • Wer als Kunde die eine oder andere Frage hat oder mit dem Sprachcomputer nicht weiter kommt, kann sich mit einem Mitarbeiter verbinden lassen, um weitere Informationen oder Unterstützung zu erhalten. 
  • Alle alltäglichen Bankgeschäfte können über Telefonbanking abgewickelt werden. Das gilt beispielsweise für das Einrichten, Ändern oder Verwalten von Daueraufträgen und für die Durchführung von Überweisungen. 
  • Alle im Rahmen von Telefonbanking angebotenen Bankgeschäfte können nicht nur in Deutschland, sondern auch bei einem Aufenthalt im Ausland durchgeführt werden. Das ist insbesondere dann von Vorteil, wenn Sie keinen Zugang zum Internet haben.

Telefonbanking und seine Risiken

Auch das Telefonbanking hat zwei Seiten, und so gibt es neben Vorteilen eben auch einige Nachteile, nämlich diese:
Wie beim Onlinebanking besteht auch beim Telefonbanking die Gefahr von Missbrauch.

  • So wird beispielsweise in Verbindung mit dem Sprachcomputer keine Identitätsprüfung vorgenommen. Abgefragt werden lediglich die Kontonummer sowie der PIN-Code. Wer diesen besitzt, ist meist schon in der Lage, Bankgeschäfte im Namen eines anderen zu tätigen. 
  • Sprachcomputer haben außerdem den Nachteil, dass aufgesprochene Nachrichten von Mitarbeitern manuell in das System eingegeben werden müssen. Das ist mit einem Zeitverlust verbunden, sodass manche eilige Überweisung erst verspätet auf den Weg gebracht wird. 
  • Wer mit einem Mitarbeiter verbunden wird, muss einige Fragen beantworten, mit deren Hilfe die Identität des Anrufers sichergestellt werden soll. Gefragt wird unter anderem nach dem Geburtsdatum, dem Geburtsort oder der Nummer der Bankkarte. Auch das sind Daten, die unter Umständen anderen Menschen bekannt sind, sodass auch hier ein Missbrauch möglich ist. 
  • Telefonbanking ist anders als beispielsweise Onlinebanking mit zusätzlichen Telefonkosten verbunden. 
  • Wünschen Sie als Kunde die Verbindung zu einem Mitarbeiter, können minutenlange Warteschleifen entstehen. Auch wenn diese kostenfrei sind, sind sie zeitraubend und bei Mangel an Zeit nervenaufreibend.

Telefonbanking ist eine von mehreren Möglichkeiten, Bankgeschäfte unabhängig von Ort und Zeit zu erledigen. Für diejenigen, die ihre Bankgeschäfte regelmäßig und ganz selbstverständlich per Onlinebanking abwickeln, ist Telefonbanking wahrscheinlich nur in Ausnahmefällen eine Option. Für diejenigen, die für Ihre Bankgeschäfte eine Bankfiliale aufsuchen, könnte es eine interessante Alternative sein. Mit dem Ratgeber "Telefonbanking" haben Sie alle wichtigen Informationen - probieren Sie es aus!