Der Name Forex leitet sich vom englischen Begriff Foreign Exchange ab, was sich mit Fremdwährung oder Devisen übersetzen lässt. Forex oder FX Trading bezeichnet daher den Devisenhandel, das Kaufen und Verkaufen von Geld in fremden Währungen. Dieser Finanzmarkt zeichnet sich durch einige ungewöhnliche Eigenschaften aus, die sein spezielles Risiko wie auch seinen besonderen Reiz ausmachen.
Was ist das besondere am Forex Trading?
Der Forex Handel unterscheidet sich in mehreren Punkten deutlich vom Geschäft mit börsengehandelten Wertpapieren. Zum einen gibt es beim Forex Trading keine zentralisierten Handelsplattformen, wie sie die Börsen darstellen, und der Forex Handelstag kennt auch keine täglichen Börsenschlusszeiten. Zum anderen sind die täglichen Wertveränderungen zwischen verschiedenen Währungspaaren in der Regel sehr klein. Aufgrund dieser extrem geringen Volatilität lassen sich nennenswerte Gewinne nur über den Einsatz sehr großer Kapitalmengen erzielen und die Finanzprodukte der Forex Märkte arbeiten daher im Allgemeinen mit sehr großen Hebeln, bis 250:1 sind durchaus üblich. Im Gegenzug ist die Liquidität der Devisenmärkte normalerweise extrem hoch. Der Forex Handel ist darum durch eine typisch hohe Geschwindigkeit geprägt, was ihn für eine große Gruppe von Tradern interessant macht. Die Größe und Geschwindigkeit der Forex Märkte erlauben sogar den größten Teilnehmern, wie den Zentralbanken, keine beliebigen Beeinflussung der Preise. Sie sind daher besonders deutlich von Angebot und Nachfrage abhängig. und der Forex Handel ist in dieser Hinsicht überdurchschnittlich transparent. Mit diesen Eigenschaften bietet der Forex Handel Investoren reichhaltige Möglichkeiten, allerdings setzt er auch mehr Kenntnisse voraus als andere Anlageformen. Diese Grundkenntnisse sind das Thema der folgenden Abschnitte.
Warum gibt es den Forex Handel?
Aus dem bisher gesagten ließe sich der Schluss ziehen, Forex Trading sei ein Markt für Spekulanten. Wie die meisten Märkte beruht aber auch der Devisenhandel auf einer Notwendigkeit. Wenn Sie als Deutscher nach England übersetzen, zahlen Sie Ihre Morgenzeitung dort nicht in Euro, sondern mit Pfund. Dieses Geld müssen Sie entweder vorher oder vor Ort gegen Ihre Euro eintauschen. Es ist deshalb notwendig, entweder britische Pfund nach Deutschland einzuführen oder die von Ihnen umgetauschten Euro zurück in die Eurozone. Diese Transaktionen sind aber nicht nur mit Bargeld und für den Tourismus notwendig, sondern in größerem Maßstab auch für den internationalen Handel zwischen Unternehmen. Das ist die Ursache, warum der Forex Trading den größten Finanzmarkt darstelle, der sogar den Aktienmarkt um ein vielfaches übertrumpft.
Wie funktioniert Forex Trading?
Ein wesentlicher Aspekt des Forex Handels ist, dass es keine zentralisierten Handelsplätze gibt, sondern die Währungsgeschäfte elektronisch direkt zwischen den Marktteilnehmern vollzogen werden, und das weltweit, rund um die Uhr. Lediglich am Wochenende zwischen 22:00 UTC und Sonntag 20:15 UTC findet kein Forex Handel statt. Wie bei anderen Finanzmärkten gibt es auch beim Forex Trading nicht nur einen Markt für die realen gehandelten Werte, sondern gleichfalls einen Markt für Forwards und einen Futures. Aber auch in dieser Hinsicht bildet der Forex Handel eine Ausnahme, denn für Kleinanleger war der Futures Markt die erste Möglichkeit, am Forex Handel teilzunehmen, bevor der Spot Markt durch den elektronischen Handel über das Internet auch für kleinere Investoren zugänglich wurde. Inzwischen hat der Forex Futures Markt seine führende Stellung bei den Kleinanlegern verloren und wenn vom Forex Trading die Rede ist, dann ist in der Regel der Spot Markt gemeint. Hier werden Devisen zu aktuellen Kursen gekauft und verkauft. In die Kursberechnungen, die auf Angebot und Nachfrage basieren, fließen aktuelle Zinssätze, die wirtschaftlichen Leistungsdaten, aber auch politische Zusammenhänge und die Erwartungen zukünftiger Entwicklungen ein. An jedem Spot Deal sind zwei Parteien beteiligt. Eine davon liefert eine bestimmte Menge einer vereinbarten Währung und erhält im Gegenzug eine andere Währung zum ausgehandelten Wechselkurs. Die finale Abwicklung eines solchen Spot Geschäfts nimmt allerdings zwei Tage in Anspruch.
Kurse im Forex Handel verstehen
Der Devisenhandel findet immer zwischen Paaren von Währungen statt. Anders als die Kurse von Wertpapieren sind beim Forex Trading daher immer zwei Basiswerte anzugeben, beispielsweise Euro und US Dollar. Bei einer Angabe EUR/USD ist EUR die Basiswährung, auf den sich der Kurs bezieht. Der Kurswert gibt an, wie viele Einheiten der Gegenwährung einer Einheit der Basiswährung entsprechen. Ein sogenannter direkter Währungskurs benutzt die heimische Währung als Basis, in Deutschland also den Euro. Eine indirekte Kursangabe bezieht sich dagegen auf die Fremdwährung. Beim Forex Trading dient oft der US Dollar als Basiswährung. Ausnahmen sind Währungen mit einer engen historischen Bindung an das britische Pfund sowie der relativ neue Euro.
Chancen und Risiken beim Forex Trading
Das spezielle Risiko aufgrund der typischen Eigenschaften des Forex Handels wurde eingangs bereits kurz erwähnt. Aufgrund der geringen Volatilität benötigen Sie meist nur einen geringen Kapitaleinsatz, um eine Order mit großem Volumen zu platzieren. Wenn Sie sich dabei allerdings verschätzen, dann müssen Sie das fehlende Kapital allerdings nachschießen. Ebenfalls ein zweiseitiges Schwert sind die rund um die Uhr verfügbaren Handelsmöglichkeiten. Ein Vorteil ergibt sich aus der relativ geringen Zahl interessanter Währungskombinationen. Die meisten Transaktionen finden zwischen nur sieben verschiedenen Währungspaaren statt: EUR/USD, USD/JPY, GBP/USD, USD/CHF sowie USD/CAD, AUD/USD, NZD/USD. Andere Währungspaare lassen sich als Kombinationen dieser Basispaare abbilden.
Tipp:
Die meisten Betreiber bieten ein völlig kostenloses Demokonto an, ausgestattet mit ordentlich hohem virtuellen Kapital. Es empfiehlt sich für alle Einsteiger diese Möglichkeit zu nutzen. Denn durch den Einsatz von Hebeln kann im realen Leben schnell eine hohe Verlustsumme entstehen.