Die Banken müssen höhere Anforderungen an ihre Eigenkapitalausstattung erfüllen, seit dem mehrere neue EU-Richtilinien in Kraft getreten sind. Das kann für kleinere Unternehmen unangenehme Konsequenzen haben, da Banken bei den Unternehmenskrediten noch strengere Maßstäbe anlegen und möglicherweise einige Finanzierungen in Frage gestellt werden.
Dazu acht Tipps was Unternehmer tun können, um ihr finanzielles Fundament zu stärken:
- Planen Sie Ihre Liquidität für die nächsten Wochen und Monate im Voraus. Damit vermeiden Sie finanzielle Engpässe oder können solche zumindest so frühzeitig erkennen, dass Sie noch Möglichkeiten finden, diese zu überbrücken.
- Machen Sie sich nicht von einer einzigen Bank abhängig, sondern bauen Sie in guten Zeiten eine zweite Bankverbindung auf. Dann haben Sie bei eventuellen Schwierigkeiten mit einer Bank noch eine Alternative.
- Versorgen Sie Ihre Ansprechpartner bei den Banken von sich aus frühzeitig mit aussagekräftigen Informationen über die Entwicklung Ihres Unternehmens - auch über drohende Liquiditätsengpässe oder schwierige geschäftliche Phasen. Präsentieren Sie in solchen Fällen auch gleich mögliche Konzepte zur Lösung dieser Probleme.
- Lassen Sie sich von Ihren Hausbanken erklären, wie sie Ihre Kreditwürdigkeit beurteilen und was Sie tun können, um Ihr Rating zu verbessern. Unternehmen mit schwachem Rating müssen nicht nur mehr für ihre Kredite bezahlen, sondern laufen auch Gefahr, dass die Bank die Geschäftsbeziehung beendet.
- Informieren Sie sich, ob für Ihr Unternehmen öffentliche Fördermittel von KfW oder der LfA Förderbank Bayern in Frage kommen, die grundsätzlich günstigere Konditionen bieten als klassische Bankdarlehen. Die Fördergelder müssen über die Hausbank beantragt werden. Durch Möglichkeiten der Risikoreduzierung, wie etwa öffentliche Bürgschaften, steigt oft die Bereitschaft der Banken, diese Finanzierung zu ermöglichen. Sprechen Sie Ihre Bankberater direkt darauf an, dass Sie öffentliche Fördermittel nutzen wollen und legen sie ihnen entsprechende Finanzierungskonzepte vor.
- Finanzieren Sie Ihr Unternehmen nicht kurzfristig. Der Kontokorrentkredit ist in der Regel die teuerste Variante und dient dazu, kurzfristige Engpässe zu überbrücken, etwa bei saisonbedingten Spitzen. Ist dieses Konto ständig im Minus, sollten Sie mit Ihrer Bank darüber sprechen ob der Sockelbetrag in ein mittel- oder langfristiges Darlehen umgewandelt werden kann.
- Informieren Sie sich darüber, wie Ihre Bonität von Kreditauskunfteien wie Schufa oder Creditreform bewertet wird. Bei ungerechtfertigt schlechten Ergebnissen sollten Sie direkt mit diesen Dienstlejstern in Kontakt treten und sie mit Informationen versorgen, die zeigen, dass Ihre finanzielle Situation stabil ist. Je besser ihre Bonitätsbewertmg, desto höher die Chance auf Lieferantenkredite.
- Anzahlungs- und Fertigstellungsbürgschaften für Ihre Kunden belasten Ihre Kreditlinien bei der Hausbank. Hierzu bieten viele Versicherungen intelligente Lösungen.
- Vergleichen Sie die Kosten für Ihre Firmenkonten - laufende Gebühren für Überweisungen und Kontobelege können auf die Dauer beträchtliche Summen ausmachen.
- Das Gleiche gilt für die laufenden Kreditkartenkosten, da sollten Sie insbesondere auf die Kosten der in Ausland getätigten Abbuchungen achten.